Kann man Touchscreens nachkaufen und ersetzen?

Ein Touchscreen sollte heutzutage in jedem Haushalt zu finden sein, aber was steckt eigentlich hinter diesem alltäglichem Gebrauchsgegenstand? Touchscreens sind Eingabe- und Ausgabegerät zugleich. Die Finger oder ein Eingabestift ersetzen Maus und Tastatur. Das Antippen ist gleichzusetzen mit einem Klick der Maus, Wischen und Ziehen sind wie Drag and Drop. Natürlich gibt es auch noch die Multi-Touch Funktion, womit es möglich ist den Touchscreen mit zwei Fingern anzusteuern, was oft beim Zoomen seine Verwendung findet. Die heutzutage am meisten genutzten Touchscreens sind kapazitive Screens, welche mit leitfähigen Metalloxid beschichtet sind. Die Ecken sind mit Elektroden bestückt um ein elektrisches Feld mit Wechselspannung zu erzeugen. Durch die Berührung mit dem Finger geht ein minimaler Teil der Spannung in die Haut über, wodurch dieses Feld gestört wird. Die Elektroden messen dann die Ladungsströme, wodurch der Berührungspunkt errechnet wird. Das ist der Grund warum man keine herkömmlichen Stifte oder Handschuhe auf dem Display benutzen kann, weil diese natürlich keine Ladungen aufnehmen können. Das Thema Reparatur ist heutzutage auch kein Problem mehr, als technisch versierter Mensch kann man sich einen neuen Touchscreen kaufen und ihn selber verbauen. Dies birgt zwar Risiken, ist aber günstiger als das Gerät vom Hersteller reparieren zu lassen. Man kann es auch bei Reparaturservices oder beim Hersteller einschicken, was zwar mehr kostet, aber für einen Leihen besser ist, als einen neuen Touchscreen kaufen zu müssen und ihn selbst zu verbauen. Desweiteren gibt es auch noch die älteren, auf Druck reagierenden Touchscreens, welche auch resistive Touchscreens genannt werden. Die bekanntesten Vertreter, die solche Displays integriert haben sind wahrscheinlich Nintendos handheld Konsolen, der DS/I und der 3DS. Die Funktionsweise dieses Systems basiert darauf, dass sich eine flexible druckempfindliche Schicht und eine stabile Schicht gegenüber liegen. Die jeweils innen liegenden Seiten werden mit einem leitfähigen Material beschichtet und sind mit einer geringen Gleichspannung belegt. Berühren sich die Schichten aufgrund von Druckausübung auf das Display wird ein Widerstand erzeugt, durch den mit zwei Messungen die Koordinaten der Berührung errechnet werden. Natürlich gibt es auch noch andere Verfahren Berührungen auf einem Touchscreen zu registrieren, wie zum Beispiel induktive Touchscreens, welche elektromagnetisch arbeiten, aber nur mit einem speziellen Stift, welcher eine Spule enthält, bedient werden können. Anwendungsfälle dafür sind vor allem Grafiktabletts. Es gibt auch noch optische Displays, welche mit einem Infrarotnetz bestückt sind und bei Berührung wird dann ein Lichtstrahl unterbrochen, wodurch die Berührungsstelle ermittelt wird. Dies wird oft bei Bankautomaten oder bei Messgeräten angewendet.